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Grenzlandschaft Sorge - Ein Freiland-Grenzmuseum

Freiland-Grenzmuseum
Freiland-Grenzmuseum
Freiland-Grenzmuseum

Der Weg führt vom Parkplatz am Ebersbach durch das Freiland-Grenzmuseum der Grenzlandschaft Sorge mit zahlreichen Relikten der einstigen Staatsgrenze der DDR. • Szenen aus dem Video (Bilder links)


Die innerdeutsche Grenze teilte jahrzehntelang das Land, machtvoller und eindringlicher wie kaum eine politische, wirtschaftliche oder ideologische Trennlinie jemals zuvor. Mehr als ein Vierteljahrhundert ist seit dem Fall der "Mauer" vergangen, und die Einstellungen der Menschen zu ihr haben sich gewandelt - oder auch nicht. Die jüngeren Generationen haben die Ära der beiden deutschen Staaten nicht mehr (bewußt) erleben können, weshalb die undurchdringliche Grenze für sie lediglich ein Stück deutscher Geschichte darstellt. Für andere ist sie nach wie vor das Symbol der deutschen Teilung schlechthin, für einige noch immer der antifaschistische Schutzwall, für manche wurde sie zum Schicksal und/oder zum Ort des Gedenkens.

Sechs Männer haben im Raum Sorge ihren Fluchtversuch über die innerdeutsche Grenze mit dem Leben bezahlt. Wieviele lebend an diesem Bollwerk scheiterten, wird wohl für alle Zeiten unbezifferbar bleiben. Bereits das Bewußtsein ihrer bloßen Existenz, spätestens ihr Anblick haben wohl so manchen Fluchtgedanken verworfen. Die Fesseln für die DDR-Bürger waren hart, schmerzhaft, unbarmherzig und völlig offensichtlich. Eine solche Herangehensweise ist weder smart noch subtil und steht im Widerspruch zu den diesbezüglichen Vorstellungen unserer Tage.

Das 20. Jahrhundert jedoch war grausam - und konsequent. Wenn eine Grenze undurchlässig sein sollte, dann war sie es auch. Die DDR hat gezeigt, daß dies möglich ist. Wer dennoch einen ungenehmigten Grenzübertritt wagte, mußte seinen sehr wahrscheinlichen Tod dabei in Kauf nehmen.

Der Harzort Sorge war in der Zeit der DDR für normale Bürger tabu. Wenige hundert Meter vom Ortsrand entfernt begann der befestigte Schutzstreifen. Nach dem Ende des Arbeiter-und-Bauern-Staates konnte ein Teil der Grenzanlagen erhalten werden. Diese bilden heute ein eindrucksvolles Freilandmuseum. Der Eintritt ist kostenlos - und Sie sollten dieses Angebot für eine Stunde eindringlichen Geschichtsunterricht nutzen.

Der Film zeigt eine Auswahl der dortigen Exponate. Es handelt sich ausschließlich um Originale, welche sich zumeist auch am originalen Standort befinden.

Kurze Beschreibung des Videos und weitere Hinweise:

Der Eingang zum Freiland-Grenzmuseum befindet sich an dem rund drei Meter hohen "Grenzzaun II" am Beginn des sog. "Schutzstreifens". Reichlich Stacheldraht, eine Übersteigungssperre sowie eine Hundelaufanlage machten diesen Metallgitter-Signalzaun zum beinahe unüberwindbaren Hindernis. Einige Abschnitte des Grenzgebietes wurden außerdem von aus Betonfertigteilen errichteten Erdbunkern überwacht.

Den Kolonnenweg befuhren einst die Fahrzeuge der Grenztruppen. Er führt weiter zu einem 11 Meter hohen Beobachtungsturm. Wir nähern uns von westdeutscher Seite bzw. aus dem "Niemandsland" heraus dem Grenzzaun I. An ihm waren die berüchtigten Selbstschußanlagen befestigt. Zwischen diesem Zaun und dem Turm erstreckte sich ein gut einsehbarer waldloser Streifen. Stellenweise war dieses Gebiet vermint.

Einige hundert Meter weiter westlich befindet sich das Naturkunstwerk "Ring der Erinnerung". Die von einem Künstler entworfene kreisförmige Anlage wurde im Jahre 1992 aus Totholz errichtet. Im Inneren des Ringes ließ man neun Betonpfosten des ehemaligen Grenzzaunes stehen. Sie halten die Erinnerung an die einstige innerdeutsche Grenze wach.

Auf dem Kolonnenweg geht es anschließend wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Ein guter Startpunkt für die Wanderung durch die Grenzlandschaft Sorge ist der kostenlose Parkplatz am Ebersbach westlich von Sorge. Bis zum "Ring der Erinnerung" beträgt die Wegstrecke etwa zwei Kilometer. Der Weg dorthin führt leicht bergauf, insgesamt sind rund 60 Höhenmeter zu überwinden. Für den Besuch des Freilandmuseums sollten Sie wenigstens eine Stunde an Zeit einplanen.

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Eingang zum Freiland-Grenzmuseum bei Sorge

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Mehr Infos:

Video aufgenommen im September 2016
Format: 960 x 540 Pixel (qHD)
Länge: 4:22
Standorte: Verschiedene Punkte im Freiland-Grenzmuseum Sorge - u.a. Eingangsbereich, Beobachtungsturm, Ring der Erinnerung

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