Vor der Zeit
Auf den Spuren der Harzer Vor- und Frühgeschichte

Wer mit offenen Augen durch die Harzregion reist, kann die ferne Vergangenheit selbst in unseren Tagen noch an vielen Stellen sehen und spüren. Damit sind jedoch nicht Menschen mit altertümlichen Ansichten gemeint, welche noch aus der Zeit vor Corona zu stammen scheinen und wie es sie wohl überall gibt. Das stellt nun wirklich kein typisches Merkmal dieser Gegend dar. Nein - es geht um eine Ära, die noch viel weiter zurück liegt als der Beginn der Pandemie, sogar deutlich weiter als unsere Generation in der Lage ist, gesichert in der Zeit zurückzuschauen.

Das Harzvorland ist seit mindestens fünf Jahrtausenden durchgängig besiedelt, vermutlich sogar deutlich länger. Die Ankunft der ersten Menschen hier läßt sich nicht datieren, denn irgendwo in grauer Vorzeit - etwa um das Jahr 1000 - verlieren sich auch die letzten relativ verläßlichen schriftlichen Überlieferungen über die Ereignisse in der Harzregion. Je weiter wir in die Vergangenheit zurückblicken, um so nebliger und unvollkommener wird unser Bild von jenen längst vergangenen Epochen.

Jede Generation, jede Kultur und jede Zivilisation haben zunächst vielerlei charakteristische Spuren hinterlassen. Der Zahn der Zeit sowie nicht immer friedlich ausgetragene Konflikte zwischen den einzelnen Menschengruppen sorgten aber dafür, dass diese Hinterlassenschaften zum größten Teil wieder vom Antlitz der Erde verschwanden. Nur wenige stumme - und zumeist steinere - Zeugen dieser schwer greifbaren Vorgeschichte haben die Jahrtausende überstanden und geben uns heute Lebenden Rätsel auf.

Da stehen wir nun und staunen über den Sinn und Zweck prähistorischer Menhire, vermuten an prägnanten Orten alte Thing- und Kultplätze, sehen die Überreste mittelalterlicher Klosterruinen und betrachten fasziniert sonderbar von Menschenhand geformte Felsen. Gehen Sie jetzt auf eine Entdeckungsreise durch das Harzgebiet mit Relikten aus fernen Tagen weit vor unserer Zeit.