Unter Tage - Grotten, Höhlen und Bergwerke im Harz
In vielerlei Zusammenhängen trifft man auf beispielhafte symbolische Stockwerkmodelle für verschiedene Lebensräume. So wird z.B. der Wald in mehrere Etagen unterteilt, welche jeweils von typischen dort lebenden Vertretern der Fauna und Flora besiedelt werden. Im Bereich der Baumkronen, also im Dachgeschoß, leben andere Tiere und Pflanzen als am Boden.
So ähnlich können Sie sich das auch beim Harz vorstellen, denn das Modell ist durchaus übertragbar. Ganz oben finden Sie in den Himmel ragende Berggipfel, darunter gruppieren sich Wälder, Hänge, Felsen und Siedlungen. Im Talgrund strömen Flüsse dem Gebirgsrand entgegen. Unter der Erdoberfläche gibt es außerdem noch ein Kellergeschoß. Dort treffen Sie auf Höhlen und Grotten, alte Bergwerksstollen und andere natürliche oder künstliche Erscheinungen.
Das bemerkenswerte an den Objekten unter der Erdoberfläche im Harz ist der Umstand, dass sie teilweise sehr hoch nahe des Berggipfels liegen. In der Vergangenheit kamen Menschen auf die merkwürdige Idee, Wohnhöhlen ganz weit oben in den Fels zu stemmen. Solche künstlichen Hohlräume finden Sie z.B. in den Klusbergen bei Halberstadt. Doch das sind in der Harzregion nicht die einzigen Wohnräume im Felsgestein. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein genutzte Höhlenwohnungen können Sie direkt am Aufgang zur Burgruine in Langenstein betrachten.
Neben diesen künstlichen Gebilden gibt es im Harz noch eine Vielzahl natürlich entstandener Untertagewelten. Die folgenden Filme zeigen u.a. die Karsthöhle Volkmarskeller, die Steinkirche bei Scharzfeld und das Naturdenkmal Kelle im südlichen Harzvorland.
Ein in mehrererlei Hinsicht dunkles Kapitel gehört ebenfalls in diese Rubrik. Am Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden unter unsäglichen Bedingungen riesige unterirdische Fabrikhallen im Harz und seinem Umland. Nur die wenigsten davon konnten ihren ursprünglichen Zweck noch erfüllen, der größere Teile dieser untertägigen Produktionsanlagen blieb unvollendet. Ein Teil dieser "U-Verlagerungen" ist heute öffentlich zugänglich, viele jedoch fristen ein Dasein am Rande des Vergessens abseits der großen Touristenrouten.
Auf den folgenden Seiten können Sie nun einen Blick in jene vielseitige dunkle Welt unter der Erdoberfläche werfen.
Denn im Harz geht es eben nicht nur hoch hinauf, sondern mancherorts auch tief nach unten.
Begeben Sie sich also auf eine Reise in die "Harzer Unterwelt" - wenn Sie wollen, jetzt gleich, sofort, unverzüglich...
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Im Volkmarskeller - Besichtigung einer Karsthöhle • Szenen aus dem Video (Bilder links)
Oberhalb des Klostergrundes bei Blankenburg befindet sich die bereits in prähistorischer Zeit bekannte und genutzte kleine Karsthöhle "Volkmarskeller". Die Höhle ist frei zugänglich und war einst Teil einer hochmittelalterlichen Klosteranlage. Im Film sehen Sie die ohne Hilfsmittel erreichbaren Abschnitte dieser geschichtsträchtigen Höhle.
Die Höhlen in den Klusbergen bei Halberstadt - Eine geheimnisvolle Welt im Sandstein • Szenen aus dem Video (Bilder links)
Die Sandsteinfelsen der Klusberge bei Halberstadt beherbergen zahlreiche kleine und größere Höhlen. Viele von diesen wurden im Verlauf der Jahrtausende von Menschenhand geschaffen. Einige Sandsteinhöhlen können zu jeder Zeit frei betreten werden, andere sind aus unterschiedlichen Gründen für die Öffentlichkeit gesperrt.
Ein abendlicher Besuch in einer Höhlenwohnung direkt am Aufgang zur Burgruine in Langenstein • Szenen aus dem Video (Bilder links)
In Langenstein im nördlichen Harzvorland gibt es einige sehr eigentümliche Attraktionen zu besichtigen. Hier finden Sie an mehreren Standorten historische Höhlenwohnungen, welche teilweise noch bis in das 20. Jahrhundert hinein bewohnt waren. Die im Film vorgestellte Wohnung im Felsgestein wurde im Jahre 2008 umfassend saniert. Sie liegt direkt am Aufgang zur Burgruine und ist kaum zu verfehlen.
Die Sandhöhlen im Heers - ein beliebtes Ausflugsziel in einem größeren Waldstück nördlich von Blankenburg • Szenen aus dem Video (Bilder links)
Seit Menschengedenken sind die Sandhöhlen im Heers nördlich von Blankenburg ein beliebtes Ausflugsziel. Während dieser etwas versteckt im Wald liegende Ort in unseren Tagen vor allem am Wochenende gern und zahlreich von den Bewohnern der Region aufgesucht wird, sollen sich in vorchristlicher Zeit auf dem Platz vor den Höhlen die alten Germanen zum Thing versammelt haben.
Mystisch - magisch - kultig - und jederzeit einen Besuch wert ist die Steinkirche, eine kleine, vom Menschen gestaltete Höhle am Steinberg bei Scharzfeld. • Szenen aus dem Video (Bilder links)
Mehr als 10.000 Jahre alt ist die Geschichte der kleinen Höhle, welche auf Grund einer ihrer einstigen Funktionen als "Gotteshaus" die Bezeichnung "Steinkirche" erhielt. Die Höhle stellt ein beliebtes Wanderziel am Karstwanderweg dar. Wer möchte, kann auf dem weitläufigen Vorplatz eine Rast mit malerischer Aussicht einlegen. Manche Menschen spüren an diesem Ort besondere Kräfte. Sie können die Steinkirche auch mit einem Teelicht ausleuchten - aber bitte keinen Müll liegenlassen.
Die Kelle hat ihre besten Zeiten hinter sich, ist aber immer noch sehenswert. • Szenen aus dem Video (Bilder links)
Eine besonders malerische Karsthöhle war bis etwa zum Jahre 1830 die Kelle bei Appenrode. Nach dem Einsturz des Deckgesteins verblieb nur ein kleiner Überrest, welcher als Naturdenkmal unter Schutz gestellt, auch in unseren Tagen seine Besucher fasziniert.
Hier planten die Nationalsozialisten den Bau einer umfangreichen unterirdischen Rüstungsfabrik. • Szenen aus dem Video (Bilder links)
Ein alter Steinbruch bei Stempeda im Südharz wurde in der Spätphase des "Dritten Reiches" zum Standort einer unterirdischen Fabrik auserkoren. Häftlinge eines angrenzenden Konzentrationslagers trieben ein umfangreiches Stollensystem in den weichen Felsen des Höhenzuges "Alter Stolberg". Noch heute sind zahlreiche Relikte dieser Anlage vorhanden und teilweise auch zu besichtigen.